Ballade vom Galgenstrick

Himmel, Arsch und Zwirn, was kümmern mich die Leute
mit ihrem trüben Morgen - ich leb zuerst mal heute
sie säen zwar den Samen, doch wenn' s ans Ernten geht
kommt immer ein anderer, der sich darauf versteht
das Geld zu haben und das Land,
der hält die Fäden in der Hand
das Volk hängt mittlerweilen:
zufrieden in den Seilen.

Abends in der Kneipe sieht man sie dann blau
schwingen Fäuste und die Reden: Ich schlachte diese Sau
die mich mehr schlecht als recht so trübe leben läßt
doch liegen sie erst wieder in dem warmen Nest
dann halten sie den Schnabel, denn ihren Haß
haben sie verschluckt mit so manchem Glas
dann denken sie unter dem Federbett
"Na ja, eigentlich haben wir es ja doch ganz nett..."

Zwischen Zufriedenheit und Haß, da kann man schon mal morden
es sind ja auch schon Leute totgeprügelt worden
Zigeuner, Asylanten, Juden und nachher
war' s das Volk zufrieden und erinnert sich nicht mehr
So mancher schimpft mich einen Galgenstrick
doch bisher hatte ich meistens Glück
Bloß bin ich, war und werde ich nie
zufrieden - C'est la Vie !

Taugenichts und Eulenspiegel sind zwei andere Namen
die mir die Herren gaben, da lag ich bei den Damen
die waren das zufrieden, und ich hatte Glück
das gab es Zimmerpalmen aber keinen Galgenstrick
Ach, du weißt schon, wie das geht
wenn man den Samen säet
ja, da redet uns kein Schwein
in die schöne Ernte rein

Noch hab ich eine Galgenfrist bis zum Gehangensein
noch trag ich um den Hals nicht jenen Heiligenschein
der bleibt, wenn man mich wie ein Kalenderblatt abreißt
Du weißt schon was ich meine, jenen blutigroten Kreis
Und fliegt dir dann ein Galgenvogel zu
Ja, so weißt du, ich habe meine Ruh
Baue ihm in deinem Schoß ein Nest
und dann zeig mal wie' s sich leben läßt !

(Text und Musik: Michael Zachcial, 1985)

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